25 Aktivist*innen trafen sich zu Austausch und Planung von Aktionen in der Trafostation
Am 47ten Jahrestag der Besetzung des ehemals vom Abbruch bedrohten Hauses Frauenstr. 24 trafen sich 25 ehemalige und derzeitige Hausbewohner*innen, Aktivist*innen aus der Zeit der Besetzung und ein Vertreter des AStA der Uni, um sich kennenzulernen, sich über den Stand der Planung zu informieren sowie in Arbeitsgruppen einzelne Schwerpunkte der der Aktivitäten rund um gleich zwei bevorstehende Jahrestage zu besprechen.
Im März 2021 jährt sich die Bekanntgabe des Ankaufs durch die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) zum 40. Mal und im Oktober 2023 sind es 50 Jahre nach Besetzung des Hauses.
An dem Planungstreffen beteiligt war auch Dr. Thomas Feldmeier, damals als AStA-Referent Mitinitiator der Besetzung. Er erzählte, „dass es damals schon sehr früh, auch für sie überraschend, eine breite Zustimmung durch die Münsteraner Bevölkerung gab.“ Das kann auch Ekkehard Sieker bestätigen, der als AStA-Beauftragter für Friedenspolitik ebenfalls aktiv dabei war, viele Jahre als Investigativ-Journalist für die ARD-Sendung „Monitor“ gearbeitet hat und heute für die ZDF-Sendung „Die Anstalt“ tätig ist.
Der WDR-Journalist und Dokumentarfilmer Klaus Martens stellte auf dem Treffen seine Planung für einen Dokumentarfilm über den langjährigen Kampf um den Erhalt des mittlerweile denkmalgeschützten Hauses vor. „Die Protagonisten von damals werden ihre Geschichte(n) und die des Hauses erzählen.“ Und viele, so das Konzept, werden als Erzählerinnen aus den Archivfilmen „heraustreten“, die seit Beginn der Besetzung durch die Regionalberichterstattung des WDR entstanden sind.
Auch der ehemalige SPD-Ratsherr und langjähriger Fraktionsvorsitzender Theo Sträßer erzählte in einer Vorstellungsrunde sehr lebhaft von der Auseinandersetzung im Rat und im Wohnungsausschuss der Stadt.
Die jungen anwesenden aktuellen Hausbewohner*innen diskutierten engagiert mit ihren Vorgänger*innen und machten eigene Vorschläge zu den Aktionstagen, die im März 2021 stattfinden werden. Besprochen wurden die verschiedensten Kulturveranstaltungen und das Konzept eines spannenden Lesebuchs zur Geschichte des Hauses, das 2023 veröffentlicht werden soll.
Die Teilnehmer*innen verabredeten sich, in den Arbeitsgruppen die begonnene Planung weiterzuentwickeln, und werden dazu weitere Interessierte einladen.
„Ein sehr beeindruckendes und produktives Treffen,“ resümiert Bernd Uppena ehemaliger Sprecher der Hausgemeinschaft.
Eine besonders erfreuliche Nachricht zum Abschluss des Treffens war, dass schon im nächsten Jahr ein Comic im Unrast-Verlag Münster erscheinen wird, der die Geschichte der F24 erzählt. Autor und Zeichner ist Felix Hetscher, der mit dem Comic sein Design-Studium an der Fachhochschule abgeschlossen hat.