Grußworte

Grußworte zum 40. Jahrestag des Erhalts der Frauenstraße 24, 25.3.2021

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Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster:

„Die Kunst- und Kulturszene von Münster hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder verwandelt und transformiert.

Dieser Wandel und die Atmosphäre sorgen aber nicht nur für emotionale Gravitationsfelder und machen uns Kultur zugänglich – nein, es ist viel mehr als das! 

Die Themen und Inhalte jeder einzelnen Kulturveranstaltung eröffnen auch gesellschaftliche und kontroverse Debatten. Kultur geht unter die Haut. Sie bereichert unseren Lebensalltag ungemein. Sie ist in der Lage, uns zu „anderem“ Denken und Betrachten zu führen, zu Offenheit und zum Experiment. Genau das brauchen wir als Lebenselixier, wenn wir als Stadt und Stadtgesellschaft den   Anforderungen einer modernen Stadt entsprechen wollen.

Ziel ist der zwischenmenschliche Austausch über die Kultur, der Austausch über das Neue, das   Unbekannte, der Austausch verschiedener Kulturen, der internationale Austausch. Diese Diskurse stellen eine enorme Bereicherung für unsere Gesellschaft dar. Deshalb ist Kultur so wichtig, auch wenn sie gerade kaum oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen stattfinden kann.

40 Jahre Frauenstraße 24 – genau das steht für vielseitige Kulturangebote, Kneipenkultur und   Gastronomie. Anfangs ein schwerer Start mit vielen Widerständen in der Frauenstraße, aber dann   dank hartnäckiger Bemühungen zweifelsohne eine Erfolgsgeschichte.

Vor 40 Jahren, im Jahr 1981, wurde der Abriss des Hauses Frauenstraße 24 abgewendet. Nach schließlich fast einem Jahrzehnt führten studentischer Protest und die Besetzung des Hauses zu dessen Erhalt. Der Jugendstilbau wurde unter Denkmalschutz gestellt und der Weg geebnet für Kultur, Bildung und Gastronomie, bis zum heutigen Tag.

Der KulturVerein Frauenstraße 24 e.V. ist als Veranstalter vielbeachteter Kulturveranstaltungen meist in den Räumlichkeiten der Kulturkneipe als Veranstaltungsort wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Münster geworden. Die Arbeit macht Münsters Kulturlandschaft um ein großes Stück reicher.

Dem gesamten Kulturverein Frauenstraße 24 e.V., allen Vereinsmitgliedern und allen, die am Erfolg der Frauenstraße 24 mitgewirkt haben und gegenwärtig mitwirken, gilt mein außerordentlicher Dank. Ich danke Ihnen sehr dafür, dass Sie unsere Stadt in kultureller Weise durch Ihren persönlichen Einsatz bereichern.

Herzliche Gratulation zu 40 Jahren Frauenstraße 24 und alles Gute für die Zukunft!

Ihr Markus Lewe

Oberbürgermeister der Stadt Münster“

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AStA der Universität Münster:

„AStA und F24 gemeinsam aktiv für preiswerte Wohnungen für Studierende und gegen Spekulation mit Wohnraum!

Aufgrund der akuten Wohnungsnot, 1000 Student*innen waren ohne Wohnung, wurde das vom Abbruch bedrohte Haus Frauenstraße 24 im Jahr 1973 auf Initiative des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Münster besetzt. Bis zum endgültigen Erhalt durch den Ankauf des Hauses im März 1981 hat der AStA den langjährigen Kampf um das Haus immer unterstützt und konnte dabei eine Verbindung schaffen zwischen der Studentenschaft und der Stadtgesellschaft. Seit der Zwangsverwaltung des Hauses 1974 bis heute organisiert der AStA die Vermietung der preiswerten Zimmer. „Die Frauenstraße 24 ist ein Symbol für die Notwendigkeit, Spekulation mit Wohnraum zu unterbinden und preiswerten Wohnraum zu erhalten. Sie ist ein tolles Beispiel für selbstverwalteten studentischen Wohnraum. Wir schätzen auch die Arbeit des Kulturvereins sehr, mit dem wir schon häufiger zusammengearbeitet haben und dies auch in Zukunft gerne tun werden“, sagt Timon Klöpfer, aktueller Sozial- und Wohnraumreferent des AStA. „Wir freuen uns, dass wir als AStA studentischen Wohnraum günstig anbieten können. Leider fehlt dieser in Münster immer noch, deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit der F24 weiterhin gegen diese Wohnraumproblematik aktiv sind“, ergänzt Ronja Mühlinghaus, ebenfalls Sozialreferentin des AStA.

Die aktuelle Wohnraumsituation betrachten wir auch heute, fast 50 Jahre nach der Besetzung der F24, immer noch mit Sorge. Unter anderem aufgrund der hohen Mietpreise in Münster mussten viele Studierende während der Corona-Pandemie wieder zurück zu Ihren Eltern ziehen. Durch die Verschiebung der universitären Veranstaltungen ins Digitale sind auch viele Studierende gar nicht erst nach Münster gezogen, wodurch sich zum Beispiel die Lage in den Studierendenwohnheimen leicht gebessert hat. Wir erwarten allerdings einen Ansturm auf Wohnungen, sobald wieder Präsenzveranstaltungen stattfinden. Deshalb ist es zwingend erforderlich, dass die Stadt und die Studierendenwerke weiteren preiswerten Wohnraum für Studierende in Münster schaffen.“

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Dr. Volker Wiegel, LEG-Immobilien-Gruppe:

„Wir freuen uns bei der LEG über den 40. Jahrestag des Erhalts der Immobilie in der Frauenstraße 24. 40 Jahre sind eine lange Zeit. Umso mehr freut es uns, dass wir heute auch die Partnerschaft zwischen der LEG und unseren Kundinnen und Kunden im Objekt in der Frauenstraße 24 feiern dürfen. Eine Partnerschaft, die seinerzeit 1981 durch die Politik, die Stadt Münster, gemeinsam mit dem Kulturverein Frauenstraße 24 e.V., dem AStA der Hochschule und dem Land NRW sowie der damals noch landeseigenen LEG mit einem Nutzungskonzept ins Leben gerufen wurde.  Dieses Bündnis hat bis heute Bestand. Von 1973 bis 1981 war das Objekt besetzt und lange vom Abriss bedroht. Das heutige Nutzungskonzept mit dem Schwerpunkt Kultur ist dem Engagement von Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken. Das Zentrum ist hier im Quartier mitten in Münster zu einem lebendigem sozio-kulturellen Zentrum geworden. Als Anbieter von Wohnraum für Menschen mit normalen Einkommen und normalen Ansprüchen ist für uns immer wichtig, möglichst nah bei den Menschen zu sein – und die Menschen im Mittelpunkt zu sehen. Immer! Aber eine solch tolle langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit und ein so lebendiges Zentrum wie hier in der Frauenstraße sind nochmal etwas ganz Besonderes.  Wir freuen uns über eine Partnerschaft auf Augenhöhe und gratulieren hierzu herzlich. Wir sind uns sicher: Das Haus Frauenstraße 24 wird seine lange Geschichte fortschreiben als symbolträchtiger Ort alternativer, studentisch geprägter Kultur.“

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