Münster
Eine Kleinstadt im Münsterland in den 1960er Jahren. Hier wachsen Thomas, Albert, Klemens und Edith auf, gehen gemeinsam zur Schule, ertragen den Unterricht, die Behandlung durch die Lehrer und die Langeweile. Zwischen schulischer Arbeit, familiären Pflichten, Sternsinger-Gängen an kalten Abenden und der Lektüre von Karl May-Romanen vergeht für Thomas die Zeit, und die Beatles fassen seine sehnsüchtigen Gedanken an Edith mit „She loves you, yeah, yeah, yeah“ in verheißungsvolle Worte. Das Gymnasium verspricht eine Zukunft, von der Thomas allerdings nicht genau weiß, welche, der Plattenspieler im Neckermann-Katalog verspricht eine musikalische Freiheit, die Thomas hingegen als Abgrenzung vom Vater ganz genau auszumalen vermag. Aber dann erleben Thomas und Edith gemeinsam den Absturz eines Starfighters, und alles ändert sich.
Alfons Huckebrink lässt Thomas und Edith 50 Jahre später wieder aufeinandertreffen. Das Treffen wird bei Thomas zum Anlass, die eigene Erinnerung zu befragen und die Kindheit wieder aufleben zu lassen. In dieser Gemengelage aus dichten zeitgenössischen Bezügen und einer konsequenten Auseinandersetzung mit der Frage, was es heißt, das eigene Leben zu erzählen, sowohl sich selbst als auch anderen, bietet Huckebrinks Novelle (2024 im Elsinor Verlag erschienen) ein intensives Lektüreerlebnis.
Eintritt frei – Spende erbeten