Tiere im Porträt von Martina Pfeifer:  „Auf Augenhöhe – Begegnungen“

04.05.2024 15:00 Uhr – 21.06.2024 23:00 Uhr
Münster

Vernissage: Sonntag, 5. Mai 2024, 15:00 bis 17:00 Uhr, in der KulturKneipe F24, Frauenstraße 24, 48143 Münster – Herzlich willkommen.

Martina Pfeifer – Marabu

Erstaunen, Neugier, Skepsis, Überheblichkeit, gar die Indignation eines empörten „Was soll das denn jetzt?“ – Der Blick der Porträtierten lässt sich vielfach deuten. Welche Gedanken, welche Gefühle mögen sich hinter Feodoras von Dreadlocks verdeckter Stirn bewegen? Ihr Porträt zeugt von Charakter und Individualität. Feodora ist eben unverkennbar eine Persönlichkeit. Zoolog*innen sehen Feodora wohl mit anderen Augen. Für sie ist Feodora keine Persönlichkeit, kein Individuum, sondern lediglich dies: eine Vicugna pacos, eine Schwielensohlerin und Paarhuferin aus der Familie der Camelidae und der Gruppe der Laurasiatheria. Vulgo: Feodora ist eine Alpaka-Stute. Sie lebt auf einem Bauernhof bei Steinfurt.

Martina Pfeifer und Feodora sind sich dort im Juli 2021 begegnet. Denn bevor Martina Pfeifer zu Stift, Kreide, Kohle oder Pinsel greift, um ein Tier zu porträtieren, sucht sie die persönliche Begegnung. Jedem ihrer Tierporträts gehe ein „Wahrnehmen, Beobachten und manchmal auch Kennenlernen“ voraus, sagt die in Essen lebende Malerin.

Martina Pfeifer – Orang-Utan Miri

Für Martina Pfeifer sind Tiere „fühlende Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen und Charaktereigenschaften“. Tiere „in ihrer jeweiligen Lebenssituation wahrzunehmen und zu respektieren“, bedeute für sie, ihnen „auf Augenhöhe“ zu begegnen. „Auf Augenhöhe – Begegnungen“ laute daher auch der Titel ihrer Ausstellung. Martina Pfeifer, 1965 in Bensheim an der Bergstraße geboren, wuchs im Odenwald auf dem Lande auf. Das Beobachten und das Zeichnen von Tieren gehören seit ihrer Kindheit zu den Leidenschaften der Autodidaktin. Ob auf dem eigenen Balkon, bei Wanderungen oder ihren Reisen um die Welt, immer hat Martina Pfeifer entweder Fotoapparat oder Stift und Skizzenblock dabei, um das Erlebte festzuhalten. Skizzen und Fotos verwandelt sie dann in ihrem Atelier meist in einer Mischtechnik aus Gouache, Pastellkreide und Kohle zu Gemälden auf Leinwand oder zu Zeichnungen auf farbigem Papier. Mit einer geradezu hingebungsvollen Liebe zum Detail bringt sie die Betrachtenden dazu innezuhalten und bewusst wahrzunehmen. Martina Pfeifer geht oft in Zoos. Nicht um Tiere zu „beschauen“, sondern um sie zu „besuchen“, wie sie sagt. Das Freigehege der Orang-Utans im Duisburger Zoo ist einer ihrer Lieblingsorte. Während sie so dasitzt und skizziert, kommt dann schon mal ein Orang-Utan heran, um zu gucken, was sie da macht, oder er möchte in ihren Rucksack schauen und den Inhalt inspizieren. Martina Pfeifer kann zu jeder „Begegnung“ eine Geschichte erzählen; und dann zitiert sie den Satz Albert Schweitzers, der sie bei ihrer Arbeit als Tierzeichnerin begleitet: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Der Kulturverein der F24 freut sich auf die Ausstellung mit Martina Pfeifer.

Eintritt frei.

Mehr Informationen zu Martina Pfeifer gibt es hier: https://atelier-planckstrasse.de/

Martina Pfeifer Plakat



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