#NICHT MIT UNS Demo: Wir frieren nicht für eure Profite

29.10.2022 14:00 – 18:00 Uhr


Wir frieren nicht für Profite! Solidarisch durch die Krise.

Soll Heizen, duschen und essen nur noch ausgewählten Menschen vorbehalten sein? Grundbedarfe drohen zum Luxusgut zu werden! Wir haben aktuell eine rekordverdächtige Inflation und dazu kommen noch explosionsartig steigende Strom- und Gaspreise. Viele Menschen in Deutschland leben nur noch von Gehaltscheck zu Gehaltscheck – sie werden ihre Ersparnisse bis zum Jahresende aufbrauchen müssen, um steigende Kosten ausgleichen zu können. Gleichzeitig erwirtschaften Unternehmen Rekordprofite und profitieren von der Krise.
Fokus – soziale Gerechtigkeit für Münster

Wenn du nicht frieren willst, dann lasst uns gemeinsam für unsere Interessen laut werden. Im Bündnistreffen wollen wir gemeinsam darüber diskutieren, was sich in Münster ändern muss, damit wir alle gut und warm durch die Krise kommen. Lasst uns gemeinsam für einen heißen Herbst sorgen! Gemeinsam sind wir stark und können nicht nur NEIN zu steigenden Strom- und Gaspreisen sagen, sondern auch den Kolleg*innen der Metall- und Elektroindustrie sowie des öffentlichen Dienstes (TVöD) den Rücken stärken. Denn diese kämpfen im Herbst und zum Anfang des nächsten Jahres für höhere Gehälter, damit die steigenden Lebenshaltungskosten weiterhin gestemmt werden können. Denn es ist an der Zeit zu sagen: NICHT MIT UNS!

Wer wir sind
Wir sind ein Zusammenschluss von aktiven Gewerkschafter*innen, Studierenden, Beschäftigten, Aktivist*innen und Bürger*innen, Initiativen, Organisationen und sozialen Trägern die der Überzeugung sind, dass wir unsere Ziele nur gemeinsam und solidarisch erreichen. Wir lassen uns nicht spalten – sei es aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Religion, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung oder Handicap. Wir wissen, dass uns die aktuelle Krise alle trifft und wir nur gemeinsam stark sind. Unser Protest grenzt sich entschieden ab von rechten Ideologien, Verschwörungsmythen und -erzählungen. Wir sind solidarisch mit jedem Menschen, der sich gegen den Krieg wendet oder vor diesem flüchtet. Wir stehen gemeinsam auf für ein vielfältiges, buntes, offenes und gerechteres Münster. Unsere Antwort auf die Krise lautet: Menschen vor Profite!

Darum fordern wir gemeinsam
1. Energiepreisdeckel für Strom und Gas!
Wir wollen uns nicht vor der nächsten Stromrechnung fürchten müssen. Preissteigerungen für Energie von mehreren Hundert Euro sind eher die Regel als die Ausnahme! Viele von uns kommen an den Rand ihrer Existenz.
Daher brauchen wir JETZT einen Preisdeckel für Strom und Gas. Stellt uns unseren Grundbedarf an Energie bezahlbar zur Verfügung! Durch höhere Preise für Energie über den Grundbedarf hinaus schafft ihr Anreize zum Sparen. So treffen die hohen Preise diejenigen, die sie sich auch leisten können.

2. 1000€ Krisenhilfe JETZT!
Alles wird teurer! Das betrifft nicht nur Strom und Gas, sondern auch Mieten, Benzin, Lebensmittel und alles, was wir brauchen, um durch den Alltag zu kommen. Das letzte Ersparte von so vielen Menschen wird durch die steigenden Kosten aufgefressen. Wir müssen die Krise gemeinsam stemmen. Dazu brauchen wir sofortige Hilfen, die uns alle mit einem warmen Dach über dem Kopf und einem vollen Magen durch den Winter bringen.

3. Sichert Münsters soziale Infrastruktur!
Wir alle brauchen mal Hilfe. Die gemeinnützigen Vereine in Münster sind unser Leben lang für uns da, wenn es z. B. um Schwangerschaftsberatung, Jugendhilfe, Sterbebegleitung oder um so vieles mehr geht. Gemeinnützigkeit ist in Deutschland an Selbstlosigkeit geknüpft. Diese Vereine durften sich also nie (wie viele Unternehmen) einen saftigen Speckgürtel anfressen, der sie jetzt durch die Krise trägt. Stattdessen stehen die Helfer schutzlos im Regen. Geschützte Orte für Kranke und Schutzsuchende müssen beheizt sein! Aber wer soll das bezahlen? Wer hilft jetzt den Helfern?

Wir brauchen einen Schirm, der die sozialen Träger vor den existenzbedrohenden Kosten der Krise schützt. Es geht ums Überleben!

4. 9€ Ticket verlängern und Ausbau des ÖPNV stärken!
Das 9€ Ticket hat vielen von uns die Freiheit gegeben sich mit einem Bahn-Ticket in ganz Deutschland bewegen zu können. Endlich war die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln für einen kurzen Moment bezahlbar und attraktiv. Nicht nur jeder Mensch mit einem schmalen Geldbeutel, auch die Natur hat das 9€ Ticket als vollen Erfolg gefeiert.

Das Bahn-Netz ist Großteiles veraltet und sehr ausbaufähig. Faire Arbeitsbedingungen und Löhne für die Beschäftigten, Investitionen in die Infrastruktur und eine Steigerung der Attraktivität stehen für uns genauso auf dem Programm wie die Verlängerung des 9€ Tickets für alle!

5. Löhne erhöhen!
Die Löhne sind seit Jahren kaum gestiegen. Und jetzt wollen die Arbeitgeber und Konzerne auch noch die Krise nutzen, um unser Einkommen weiter zu drücken. Sie fordern Nullrunden als „Tariferhöhung“! Sie behaupten, wir würden mit unseren Forderungen nach einer gerechten Entlohnung die Lohn-Preis-Spirale hochdrehen. Wir sind nicht diejenigen, die die Preise für Strom und Gas bestimmen. Wir sind diejenigen, die von diesen Preisen hautnah betroffen sind. Diese ausgedachte Lohn-Preis-Spirale stoppt man nicht auf den Rücken der Arbeitnehmer*innen. Wir tragen die Unternehmen durch die Krise. Unsere Arbeit verdient Wertschätzung und eine faire Bezahlung. Wir unterstützen alle Kolleg*innen bei den anstehenden Kämpfen um einen besseren

Tarif. Es stehen harte Auseinandersetzungen in der Metall- und Elektroindustrie und im öffentlichen Dienst an.

Wir brauchen endlich höhere Löhne, denn nur höhere Löhne helfen gegen dauerhaft hohe Preise. Seit Jahren bekommen wir nicht die Lohnerhöhung, die uns zusteht. Die Zeit ist reif!

Um für alle bessere Tarife zu schaffen, muss die Politik den Gewerkschaftsmitgliedern endlich den Rücken stärken. Der Mindestlohn hilft nur dort, wo keine starken Tarife gelten. Gebt uns bessere Karten auf die Hand, um unsere Tarife und unsere Arbeitsbedingungen selbst besser zu gestalten. Wir erwarten echte Tariftreue bei jedem Auftrag, der öffentlich vergeben wird.

6. Kosten der Krise auf die richtigen Schultern verteilen!

Wir sollen im Winter frieren und uns mit Waschlappen washen, während einige Unternehmen Rekordgewinne einfahren. Wir müssen uns nach 40 Stunden Arbeit pro Woche überlegen, ob wir uns morgen noch die Butter auf dem Brot leisten können, während ein Erbe in der richtigen Familie schon mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wird.

Hier läuft doch etwas schief! Die Kosten der Krise müssen auf die Schultern verteilt werden, die diese Last auch stemmen können. Erbschaften und die Vermögen der Reichsten der Reichen müssen endlich besteuert werden! Übergewinne gehören nicht in die Taschen der Unternehmer. Diejenigen, die in der Krise Milliarden verdienen, müssen wir zur Kasse bitten, nicht immer nur die einfachen Arbeitnehmer*innen.

7. Mieter*innen schützen!
Wohnen ist ein Grundrecht. Die Regierung muss sicherstellen, dass niemand durch die Energiekrise seine Wohnung verliert. Es darf nicht passieren, dass uns von jetzt auf gleich Strom und Gas gesperrt werden, nur weil wir die Kosten einfach nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen können! Für die Dauer der Energiekrise fordern wir, dass das Abschalten von Strom und Gas ausgesetzt wird.

Wir unterstützen diese Forderungen



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