Münster
Die Idee von Lyrik und Jazz schwirrt schon lange in unseren Köpfen herum…dann kam Corona, und Rentner haben eh nie Zeit…tja…
Dann hat sich Lothar Wantia (der Schlagzeuger) mal erneut der Sache angenommen, und eine neue Formation tritt auf die Bühne. Nun ja, sie unterscheidet sich schon etwas von einer „normalen“ Band. Wir haben hier einen Vortragenden und ein Jazztrio, also:
Lyrik und Jazz.
Bei der Lyrik beschränken wir uns auf einen einzigen Autor: Erich Kästner.
Vielen ist er bekannt als Kinderbuchautor („Emil und die Detektive, “, „Das fliegende Klassenzimmer“, „Das doppelte Lottchen“).
Dabei gibt es auch einen „anderen“ Kästner, den wir zeigen wollen: Politisch, kritisch, humorvoll, sarkastisch, böse.
Seine Texte hinterlassen uns gelegentlich amüsiert lächelnd, zeitweise verwundert den Kopf schüttelnd, manchmal auch recht erschrocken, auf jeden Fall oft erstaunt wegen der heute noch treffenden Thematik und ungebrochenen– mitunter unangenehmen- Aktualität auch ein halbes Jahrhundert nach Erich Kästners Tod.
Er war einer der ersten Autoren, den die Nationalsozialisten ächteten, seine Bücher wurden verbrannt, denn er hat seinen Zeitgenossen und den damaligen Volksvertretern genau auf die Finger geschaut und in Texten von zeitloser Gültigkeit dieses Bild der Zeit in Szene gesetzt.
Bei allem Amüsement ist bei seinen Texten auch immer mit Ent-Setzen zu rechnen.
Die Musiker des Jazz– Klaviertrios begleiten die Lesung, arbeiten improvisatorisch über Jazzstandards und Eigenkompositionen, indem sie so Aussage und Atmosphäre der Texte in Melodien, Klangflächen und Collagen widerspiegeln, untermalen, aus- und umdeuten.
Ein, wie wir finden, spannendes Konzept, das einerseits anregen kann zum Nachdenken, andererseits aber auch animieren soll zum Mitswingen von Körper und Geist, besonders das Zwerchfell soll in Schwingung geraten!
Es gibt nichts Gutes…
Karten können per mail an f24@f24-kultur.de vorbestellt werden. Eintritt 15 €
Martin Hannemann
Gründungsmitglied von Fiedel Michel, danach in vielen Formationen im Folk, Folk-Rock und Jazz Bereich.
Viele Schallplatten und CD-Aufnahmen, eigene Webseite. In dieser Formation: Vortrag und (ganz wenig) Gesang.
Lothar Wantia
erhielt nach 6 Jahren klassischem Klavierunterricht eine Grundausbildung in klassischem Schlagzeug bei Theo Hegenkötter, Solopauker des Städtischen Orchesters in Münster.
Nach ersten Erfahrungen in der Theater- und modernen Kirchenmusik in der Otmar Desch- Group, später auch in Rockbands und in der Tanzmusik kamen in den 70er- Jahren Galaauftritte, Studioproduktionen, Künstler- und Chorbegleitung hinzu.
Seit den 80er- Jahren war er zunächst im Ruhrgebiet, später im Münsterland ausschließlich im Jazzbereich unterwegs, u.a. mit Latin Affair, Ata Brüning- Quartett, Heinz Oelmann- Trio, Ernst Dittke- Quartett, Herbie Klinger- Quintett.
Niclas Floer
hat sich nach seinem Studium an der Musikhochschule Dortmund (klassisches Klavier, Jazzklavier und Tonsatz) als Pianist im Jazz, Chanson, Gospel, Musical und Pop einen Namen gemacht.
Zahlreiche Engagements brachten ihn auch nach Holland, Belgien, Schweden, Russland, Italien, Polen, in die Schweiz, nach Österreich und in die USA, eine Tournee in 2000 führte nach Argentinien, Brasilien und Paraguay, im selben Jahr war er auch als Pianist beim Montreaux- Jazzfestival und 2009 beim Jazzfestival Burghausen.
Neben seinen zahlreichen Konzertauftritten arbeitet Niclas Floer auch als Komponist (Jazz und Theatermusik) Klavierlehrer und als Chorleiter (Voices after eight, Fermate, Gospel´n Joy), seit 2017 als musikalischer Leiter beim Lea-Drüppel-Theater in Haltern am See.
Joffrey Bondzio
begann seinen musikalischen Werdegang bereits im Vorschulalter und lernte in seiner Kinder- und Jugendzeit zunächst Flöte, Gambe, Cello und Gitarre, die im späteren Musikstudium bei Wolfgang Seemann (Klassik) und Axel Zinowski (Jazz) Hauptinstrument war.
Er ist seit Anfang der achtziger Jahre aktiv als Gitarrist und Bassist in Formationen und Projekten unterschiedlicher Stilrichtungen, u. a. Soul‘d Up (Soul), Cebolinha ( Brasil), Ulli Stemmeler Band und Heiner Kleinjohann Trio (Jazz).
Mittlerweile widmet er sich ausschließlich dem Kontrabass, wo seine sichere und tragfähige Begleitung wie seine lyrische Soloarbeit geschätzt werden.