Münster
Aquarelle, mal mit, mal ohne Martha, Teebeutel mit Friedensbotschaften und anderen guten Nachrichten, „Kleine Abenteuer“ im Objektrahmen oder „Philosophical Papers“ mit motivierenden Weisheiten auf mehrlagigem Qualitätszellstoff für die innere Einkehr an stillem Orte – hinter Ina Hellmanns Kunstwerken lugt oft der Schalk und genauso oft der Dalai Lama.
„Immer liegt was rum und aus allem lässt sich noch was machen“. Für Ina Hellmann ist dieser Satz fast so etwas wie ein Lebensmotto. Die 1977 in Melle geborene Lehrerin für Kunst und Deutsch am Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium in Münster will „Momente sammeln, so viele und so schöne wie möglich.“
Ihre „Faszination für kleine, übrig gebliebene Dinge“ lebt sie in ihrer Kunst aus. Ihr Material dafür findet sie überall, wo sie geht und steht, im Alltag wie im Abenteuer mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Töchtern.
Sie ergänzt die Kinderzeichnungen, die ihre Tochter Martha mit drei Jahren kritzelte, mit Erinnerungsbildern aus dem Familienleben.
Sie trocknet, entbröselt und bemalt gebrauchte Teebeutel, inspiriert von den Lebensweisheiten, die auf deren Pappanhängern zu lesen sind.
Aus den ausrangierten Spielzeugen ihrer Kinder, aus Stofftieren, Blechtässchen aus der Puppenstube, Plastikmenschlein, wie man sie von der Modelleisenbahn kennt, oder aus den Kugeln eines Kinder-Lottos bastelt sie „Kleine Abenteuer“.
„Kleine Abenteuer“, so hat sie ihre Objektrahmen-Serie benannt, in der sich Allerlei entdecken lässt. Da finden sich z. B. Messstreifen eines Corona-Testes als Sprungbretter am Swimmingpool, dessen Wasseroberfläche sich als himmelblaue FFP-2-Maske entpuppt, Golfbälle, ein Stutenkerl-Pfeifchen oder Türmchen aus Cent-Münzen, die …
Aber wir wollen nicht zu viel verraten.
Die Idee zu den „Kleinen Abenteuern“ kam Ina Hellman bei ihrem großen Abenteuer. Nachdem sie neun Jahre lang in Alicante an Spaniens Costa Bianca gelebt und gearbeitet hatte, machten sie und ihre Familie einen kleinen Schlenker, bevor sie nach Münster zurückkehrten: Zehn Monate lang tourten die zwei großen und zwei kleinen Abenteurer in einem roten Feuerwehrauto durch Kanada und die USA. Aber das ist eine eigene Geschichte, über die Ina Hellmann ein Reisebuch geschrieben hat.
Ina Hellmanns Arbeiten zeugen von Humor, Hintersinn und Herz und gehören damit hoffentlich zu dem bisschen, das bleibt.
Lassen wir uns also überraschen. Oder, wie es der Dalai Lama, der „ozeangleiche Lehrer“, der so viel Wissen im Kopf hat wie das Meer Tropfen, auf einem der in Goldrahmen gefassten „Philosophical Papers“ Ina Hellmanns in Worten voll Erhabenheit, Güte und Achtsamkeit für die Natur des Menschen sagt: „Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.“
Der Kulturverein der F24 freut sich auf die Ausstellung von Ina Hellmann.
Vernissage: Sonntag, 25. September 2022, 11:00 bis 14:00 Uhr
in der KulturKneipe F 24,
Frauenstraße 24, 48143 Münster
Herzlich willkommen. Eintritt frei.
Links:
Ina Hellmans Website: www.brightmansart.de
E-Mail: brightmansart@web.de
Ina Hellmans Buch: „Hinten ist schon ganz weit weg“, BoD-Verlag, 2021
https://www.bod.de/buchshop/hinten-ist-schon-ganz-weit-weg-ina-hellmann-9783755758716